Steinbogenbrücke bei Röhrnbach
Verformungen des Brückenüberbaus, Auflösungen des Mauerwerksverbunds und Risse in den Gewölbestrukturen – dies waren die gravierendsten Schäden an der Steinbogenbrücke bei Röhrnbach. Kein Wunder, denn die in der bayerischen Denkmalliste geführte Brücke wurde bereits um 1592 errichtet und hat seitdem jede Menge Verkehr bewältigt. Zumal das aus Granitbruchsteinen gemauerte Viadukt auch Teil des berühmten Goldenen Steigs ist, der als über 1.000-jähriger Handelsweg von Passau nach Böhmen führt und hier den Osterbach quert. Bis 1806 wurde auf der Brücke Maut verlangt, bis zum Neubau der B 12 floss auf ihr der überörtliche Verkehr, und heute dient sie der Ortserschließung.
Neben der Verkehrsbelastung waren Wassereintritte vor allem im Zusammenspiel mit Frost für die Bauwerksschäden verantwortlich. Nach einer Notsicherung mit Holzbalken wurde die rund 83,5 Meter lange und ca. 5,8 Meter breite Brücke nun bis Mitte 2014 grundlegend saniert.
Dazu wurde das Bauwerk mit den charakteristischen vier Gewölbebögen und einer maximalen Bogenspannweite von bis zu 5,7 Metern zunächst bis auf das statische Grundgerüst zurückgebaut. „Anstelle der vorhandenen Auffüllung wurde eine leichte, aber dennoch druckfeste Schüttung in Form einer zementgebundenen Liapor-Schüttung eingebracht“, erklärt Anton Landgraf von der ALS Ingenieure GmbH & Co. KG in Amberg, die für die Sanierung mit Baukosten in Höhe von rund 540.000 Euro zuständig war. „Für die Schüttung sprach zudem, dass sie sich von der Form her genau den gegebenen Gewölbestrukturen anpasst und ohne nachträgliches Verdichten einbringen lässt.“
Die zementgebundene Schüttung wurde geliefert und eingebracht von der Karl Bachl Betonwerke GmbH & Co. KG in Deching. Der Eintrag erfolgte als Schüttgut direkt vom Lkw aus auf die Brücke, wo das Material ohne weitere Verdichtung glatt abgezogen wurde. In Kombination mit den anderen Bauwerksteilen sorgt der Leichtbeton als stabile, druckfeste und dennoch leichte Schicht für maximale Stabilität und Festigkeit, sowie als Grundlage für den nachfolgenden Aufbau des Fahrbahnbelags.