DeutschdeDeutsch

Neustart für einzigartige Recycling-Lösung von EPS-Dämmstoffen

23. Jun 2022

Die erste industrielle Anlage für das Recycling von EPS-Dämmstoffen aus Abriss- und Sanierungsarbeiten geht genau ein Jahr nach der Erstinbetriebnahme wieder an den Start.

Eine Gruppe von deutschen EPS-Herstellern, darunter auch die Unternehmensgruppe BACHL aus Röhrnbach im Bayerischen Wald, hat die niederländische PolyStyreneLoop-Anlage aus der Insolvenz gerettet. Der Kaufvertrag wurde vergangene Woche notariell beurkundet.

Die niederländische PS Loop B. V. am Standort Terneuzen ist nun eine 100%ige Tochter der deutschen GEC Group GmbH & Co. KG, wobei GEC für „German EPS Converters Group“ steht. Hierunter versammeln sich Beteiligungsgesellschaften der Unternehmensgruppen BACHL, Rygol Dämmstoffe sowie Brohlburg Dämmstoff- und Recyclingwerke. Auch wird das Projekt von europäischen EPS-Rohstofffirmen über den Dachverband EUMEPS unterstützt. „Uns war es wichtig, dass dieses Projekt weitergeht. Mit der jetzt gefundenen Branchenlösung erfüllen wir einen wichtigen Auftrag der Europäischen Kommissionen bei der Umsetzung der Recyclingziele für Kunststoffe im Rahmen der Circular Economy Strategie der EU“, erklärt Michael Küblbeck, CEO der Karl Bachl GmbH & Co. KG.

Die PolyStyreneLoop B. V. musste am 10. März diesen Jahres Insolvenz anmelden, da Bauverzögerungen aufgrund der Corona-Pandemie sowie steigende Energiekosten die Wirtschaftlichkeit des Projektes in Gefahr gebracht hatten. Dabei war die Anlage nicht einmal ein Jahr zuvor, am 16. Juni 2021, in Betrieb genommen worden. Immerhin wurde in dieser Zeit der einmalige technische Nachweis erbracht, EPS-Dämmmaterial, das mit dem einstigen Flammschutzmittel HBCD behandelt wurde, zu recyceln. Das Resultat ist ein vollwertiger Polystyrol-Rohstoff für die Produktion von neuen EPS-Dämmprodukten sowie die Wiedergewinnung von Brom als wichtiger Ressource. In unmittelbarer Nachbarschaft der PS-Loop B. V. Anlage in Terneuzen befindet sich die einzige Bromrückgewinnungsanlage Europas. Die Recyclingtechnik basiert auf einem vom Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV) entwickeltem Prozess. In Terneuzen sollen jährlich 3.000 Tonnen HBCD-haltigen Materials recycelt werden. In Europa wird jedoch der jährliche Rückbau von 200.000 Tonnen erwartet. Dies zeigt das Potenzial für das Verfahren, dessen wirtschaftliche Bedingungen sich im Dauerbetrieb jetzt erweisen müssen.

Datenschutzhinweis

Diese Webseite nutzt Analyse und Marketing Tools welche dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln.
Bitte bestätigen Sie Ihre Auswahl: